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FDA - NEWS

DIE DIGITALE TRANSFORMATION IM HANDWERK

Effizientere Geschäftsprozesse, eine verbesserte Kundenkommunikation bis hin zum Internet der Dinge. Von der fortschreitenden Digitalisierung ist das Luxemburger Handwerk und seine Unternehmen direkt betroffen.

Der Einsatz von Computern, Internet und Emailkommunikation sind für die allermeisten Unternehmen längst zum Standard geworden. Was sich über die vergangenen Jahre jedoch verändert hat, ist die Tatsache, dass die Digitalisierung nicht mehr nur unterstützende Funktionen einnimmt sondern zunehmend in Kernbereiche vieler Gewerke und Unternehmen vorgedrungen ist.

Wie gestalte und vernetze ich meine Geschäfts- und Produktionsprozesse? Über welche Kanäle kommuniziere ich mit meinen Mitarbeitern und Kunden? Wo kann ich welche Technologien sinnvoll in der Wertschöpfungskette einsetzen? Das sind Fragen, die sich Handwerksunternehmen in Zukunft verstärkt stellen und beantworten müssen. Die Digitalisierung zählt deshalb zu den Themenfeldern, die die Fédération des Artisans, u.a. in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium, entwickeln möchte.

Schaut man heute auf die Altersstruktur der Betriebsinhaber wird schnell klar, dass die Generation Internet noch nicht im Handwerk angekommen ist. Gleichzeitig besteht kein Zweifel daran, dass die Digitalisierung der Gesellschaft und damit auch der Wirtschaft zu den Megatrends gehört, dessen Entwicklung sich in Zukunft voraussichtlich noch beschleunigen wird.

Auch wenn die jetzigen Unternehmergeneration nicht zu den „Ditgial Natives" gehört und ihnen oft der intuitive Zugang zur digitalen Welt fehlt, muss sie wohl oder übel digitale Kompetenzen erwerben und im Betrieb implementieren um sich in diesem dynamischen Umfeld zu positionieren.

Eine gute handwerkliche Leistung alleine riskiert in Zukunft nicht mehr auszureichen, um das Unternehmen erfolgreich zu entwickeln. Genauso selbstverständlich werden digitale Anwendungen nicht handwerkliches Können, Kreativität und unternehmerisches Geschick ersetzen können. Das gilt auch für Unternehmer über 50, die sich schon mit dem Verkauf oder der Übernahme ihres Betriebes auseinander setzen. Auch da müsste ein Interesse bestehen, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen.

Die Digitalisierung, so wie sie für Luxemburg u.a. im sogenannten Rifkin-Prozess antizipiert wird, wird auch zu neuen Beschäftigungs-, Konsum- und Produktionsformen führen, die von der Politik gestaltet werden müssen, damit tragfähige und verträgliche Rahmenbedingungen entstehen. Dazu zählen einheitliche Regelungen zum Datenschutz und zur Datensouveränität der Konsumenten. Ohne einen gleichberechtigten Zugang zu Daten und zu Datenströmen - nicht zuletzt der Hersteller - drohen die Handwerksbetriebe von neuen Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsstrukturen ausgeschlossen zu werden.

Als Fédération des Artisans wollen wir den Unternehmen aber auch eine konkrete Hilfestellung geben, sei es über eine digitale Plattform für das Handwerk, die wir im Herbst vorstellen werden oder über die Schaffung eines Kompetenzzentrum Digitales Handwerk, das zurzeit diskutiert wird.